✖ da geht’s in die zukunft! ✖

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die digitale revolution der kommunikationsverhältnisse

 

ich will wenigstens zwei themen nennen, die heutzutage im unterricht besondere aufmerksamkeit und pflege genießen müssten. für jeden aufmerksamen zeitgenossen dürfte außer frage stehen, dass die digitale revolution der kommunikationsverhältnisse nicht nur private beziehungen, sondern auch die politische meinungsbildung nachhaltig verändern wird. mit dem internet, das interaktionen enträumlicht und beschleunigt, entstehen eine vielzahl von netzöffentlichkeiten, deren außengrenzen und themen ständig im fluss sind. es ist gewiss die aufgabe des unterrichts, die schüler auf den gebrauch dieses neuen mediums technisch und sozial vorzubereiten. und doch sollte sich der unterricht darin nicht erschöpfen. mir schiene es vonnöten, das zustandekommen digital verbreiteter themen und wissensbestände experimentell zu überprüfen und gemeinsam zu erkunden, wo – neben den potenzialen – die grenzen und gefährdungen des neuen mediums liegen.

 

der multikulturalismus

 

die zweite herausforderung der demokratischen öffentlichkeit ist die wachsende heterogenität der bevölkerung. auch mit blick auf den multikulturalismus dürfte konsens darüber bestehen, dass alles unternommen werden muss, um die schülerinnen und schüler auf die veränderten bedingungen der öffentlichen meinungsbildung vorzubereiten. die idee der demokratischen erziehung hält für dieses problem eine lösung bereit: je weniger der schüler oder die schülerin im unterricht als ein isoliertes, leistungserbringendes subjekt angesprochen und je stärker er oder sie mithin als mitglied einer lernenden kooperationsgemeinschaft behandelt wird, desto eher dürften sich unter ihnen kommunikationsformen einstellen, in denen kulturelle differenzen nicht nur spielerisch akzeptiert, sondern als chancen der wechselseitigen bereicherung begriffen werden.

 

quelle: http://www.zeit.de/2012/25/Erziehung-Demokratie

axel honneth (* 18. juli 1949 in essen) ist ein deutscher sozialphilosoph. als
exponierter schüler jürgen habermas‘ ist er zugleich einer der wichtigsten lebenden vertreter der „frankfurter schule“. seit april 2001 ist honneth geschäftsführender direktor des traditionsreichen instituts für sozialforschung (ifs) an der goethe-universität in frankfurt am main.


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